Ernst Graf 1909-1988
1909 in Bern geboren
Lehre als Lithograf und Grafiker in Laupen
1929-31 Studien in München und Paris,
lebte und arbeitete ab 1934 in Ermatingen
1980 Kulturpreis des Kantons Thurgau
1988 gestorben in Ermatingen
Bibliografie
E.Graf, Der Maler und Grafiker
Verlag Rudolf Mühlemann, Weinfelden 1984
ISBN 858090052
> Selbstbildnis E. Graf
als junger Mann 1932
Einige Arbeiten von
Ernst Graf sind verkäuflich
Preise auf Anfrage
Kontakt: urs.graf@tele-net.ch
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Dies+Das Ernst Graf |
Der See, Grafik |
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Ernst Graf "Vogeljäger" 1946, Lithografie, 28.4x42cm | ||||
Der Maler Ernst Graf Evelyn Ammann
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Der Vogeljäger ist ein typisches Ermatinger Motiv. In meiner Jugendzeit durften am Untersee die Wasservögel gejagt werden. Es war eine Jagd des kleinen Mannes. Jedermann konnte das Jagdpatent einlösen. So tauchten jeweils im Winter an gewissen Abenden Männer in weissen Hemden, eine Schrotflinte umgehängt, am See auf. Meist waren es Fischer, oder Arbeiter aus den beiden Fabriken im Dorf, welche sich auf den sogenannten "Nachtfall" begaben. Sie versteckten sich in selbstgebauten Schilfhütten, oder Unterständen aus Eisschollen und warteten, bis Belchen (Blesshühner) und Enten sich zu den von ihnen vorher ausgesetzten Lockvögeln gesellten, um diese dann abzuschiessen. Schon damals protestierten Vogelschützer gegen diese Jagd. Es kam auch zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen besseren Leuten, aus der Stadt, oft in Pelzmäntel gekleidet, wie man hört, und den Ermatingern. Das Wollmatinger Ried und der obere Teil des Untersees wurden schliesslich zum Naturschutzgebiet erklärt und die Jagd verboten. Aber, sie ist bis heute dennoch nicht abgeschafft. Nur sind es nur noch ein paar privilegierte Revierjäger, welche nach wie vor jagen dürfen. Siehe auch > "Seezeichen" Video 6:50, bei etwa 4:50Min |
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Der See spielt in der Arbeit meines Vaters eine zentrale Rolle. Er stellte ihn meist im Winter dar und bevorzugte das Aquarell, sowie die Technik des Holz- oder Linolschnittes. Lithografien, wie die oben abgebildete, finden sich in seinem Werk nur wenige, da er diese Technik ab den 50er Jahren nicht mehr angewendet hat. | ||||
Ernst Graf "Prozession" 1980, Holzschnitt, 26x52.7cm | ||||
Ernst Graf "Entwurf zu Prozession" 1980, Gouache, unsigniert, 26x52.7cm | ||||
Johannesbüste | ||||
Es ist die Prozession über den Bodensee dargestellt, welche immer dann stattfindet, wenn der Obersee wieder einmal ganz zugefroren ist. Dann wird jeweils die Büste des heiligen Johannes von Hagnau nach Münsterlingen, oder in umgekehrter Richtung von Münsterlingen nach Hagnau gebracht. Dies war im Winter 1962/63 das letzte Mal der Fall. Warum mein Vater das Thema erst Ende der 70er Jahre aufgegriffen hat, weiss ich nicht. Das Motiv "Menschen am winterlichen See" spielte aber bei ihm ja in vielen Arbeiten eine wichtige Rolle. |
Bei zugefrorenem See wurde die Büste am 17. Februar 1573 zum ersten Mal von Münsterlingen nach Hagnau gebracht | |||
Ernst Graf "Seegfrörni" 1975, Holzschnitt, 26.5x52.6cm, 1975, Handdruck, 8/10 | ||||
Ernst Graf "Roter Mann" 1980, Probedruck 6/8, 36.6x52cm | ||||
Ernst Graf "Entwurf zu Roter Mann" ca.1980, Malerei+Collage, 43x57.7cm | ||||
Auffallend an diesem Entwurf sind die feinen Schattenlinien in der Schneefläche des Vordergrundes. Sie verweisen auf die Collagetechnik, welche Ernst Graf anwendete, um einerseits Bereiche abzudecken und andererseits kompositionelle Probleme zu lösen. In meiner Arbeit verfolge ich das > "Prinzip Collage". Dieses zielt auf eine Verdichtung der Inhaltlichkeit. |
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Ernst Graf "Ermatingen Oberstaad" 1977, Holzschnitt, 32x48cm, 24/30 | ||||
Ernst Graf "Winter am See" 1951, Linolschnitt koloriert, 7/30, 22x35cm |
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